Wie kann man Krisenfrüherkennung umsetzen – lohnt das für mein Unternehmen?
Es lohnt immer. Mit der Krisenfrüherkennung hält man das Unternehmen erfolgreich am Markt. Die erste Grundlage für das Erkennen von Schieflagen ist eine aktuelle Buchhaltung. Die Buchhaltung muss den Stand des Unternehmens aktuell darstellen. Das bedeutet, dass alle Einnahmen und Ausgaben sofort gebucht werden. Für die zeitnahe Buchung müssen die Grundlagen geschaffen werden. Damit sind nicht nur die Formalien der Buchhaltung gemeint (Fußnote). Es sind auch interne Unternehmensabläufe anzupassen Beispiel: Überstunden sind im nächsten Monat/ Quartal abzutragen, anderenfalls werden diese ausgezahlt. Natürlich sind die branchenspezifischen Besonderheiten zu beachten. Auf diese Art und Weise lässt sich eine am Auftragsvolumen orientierte Liquiditätsplanung erreichen. Die Überstundenforderungen müssen demzufolge zeitnah gebucht werden. Somit muss eine klare Regelung zu den Überstunden getroffen werden, die mit der Buchhaltung korrespondiert. Darüber hinaus sind weitere Datenerfassungen notwendig, damit die Lage des Unternehmens erkannt wird. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass die Daten nicht nur für die Erkennung einer drohenden Liquiditätskrise benötigt werden. Auch die Strukturkrise kann so erkannt werden. Es gibt eine Reihe branchenspezifischer Kennzahlen, mit denen man die Stellung des eigenen Unternehmens beurteilen und dann entsprechend reagieren kann. Das Zahlenwerk des Unternehmens (Fußnote) wird oft von externen Beratern geführt. Dabei ist darauf zu achten, dass diese externen Dienstleister auch auf die Kennzahlen achten bzw. das mit ihnen ein Früherkennungssystem erstellt wird. Neben den ,,harten Faktoren`` sind Schieflagen auch an ,,weichen Faktoren`` zu erkennen. So deutet eine zunehmende Reklamationsrate auf eine Unzufriedenheit der Kunden mit dem Produkt hin. Wichtige Kunden/ Lieferanten ändern ihre Bedingungen zum Nachteil des Unternehmens oder wandern ab. Das ist zu erkennen und es ist darauf zu reagieren.
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Stand: Dezember 2025