Sicherung des Unternehmens durch Krisenfrüherkennung – Warum eigentlich?
"Krise" meint nicht allein die akute Krise (Fußnote) eines Unternehmens. Mit "Krise" werden auch beginnende Abweichungen vom betriebswirtschaftlichen Gleichgewicht beschrieben.
Daneben gibt es eine klare rechtliche Definition des Begriffs Krise, wonach jedes Unternehmen, das ohne zusätzliche Sicherheiten Dritter keine weiteren Kreditmittel erhält, in der Krise ist. Mit Eintritt dieser Krise beginnt für Geschäftsführer einer Kapitalgesellschaft (Fußnote) die persönliche Haftung.
Eine Krisenfrüherkennung kostet Geld – richtig.
Das Geld ist nicht produktiv eingesetzt und bringt keine Rendite – falsch.
Die Krisenfrüherkennung sichert die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und somit den Umsatz.
Nur ein Krisenfrüherkennungssystem ermöglicht die Einleitung von Gegenmaßnahmen zu einem Zeitpunkt, an dem diese überhaupt noch möglich sind. Die Krisenfrüherkennung kann im eigenen Unternehmen installiert werden und/oder mit externen Beratern durchgeführt werden. Grundsätzlich sollten im Unternehmen einige Daten immer selbst erhoben werden und auch ständig überwacht werden. Dabei handelt es ich im wesentlichen um folgende Zahlen:
Liquiditätsplanung auf IST-Basis (Fußnote), d.h. den erwarteten Kontostand zum Ende der kommenden drei Monate Schuldenstand (Fußnote)
- Forderungsstand (Fußnote)
- Fixkosten der Firma / Monat
- Anteil variabler Kosten / Monat
- Anteil Personalkosten / Monat
- Break-Even-Punkt (Fußnote) Gewinnmarge am Umsatz, getrennt (!) für die wichtigsten Geschäftsfelder
(Fußnote)
Nur so kann sichergestellt werden, dass das Unternehmen aktuell die wirkliche Lage beurteilen kann. Der Einsatz von externen Beratern ist dennoch absolut notwendig, selbst wenn in größeren Unternehmen hierfür Stellen geschaffen worden. Die Objektivität und der Abstand der externen Berater ist für ein Krisenfrüherkennungssystem absolut notwendig. Der externe Berater hat den Auftrag, die Unstimmigkeit zu finden. Er sucht allein danach und wird dafür bezahlt. Die internen Mitarbeiter sind in der Regel als Arbeitnehmer nicht unabhängig. Bei der Bewertung von Vergleichskennzahlen ziehen die internen Mitarbeiter bereits unbewusst Faktoren mit ein, die nicht sachdienlich sind. Die dann folgenden Ergebnisse sind für eine Krisenfrüherkennung nicht unbedingt geeignet.
Beispiel:
Es treten die ersten Anzeichen einer Liquiditätskrise auf. In diesen Fällen wird richtigerweise nach den Ursachen geforscht. Oft wird das Übel in vorübergehenden Absatzflauten gesehen und es wird Kapital zur Überbrückung aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt bekommt das Unternehmen auch neues Kapital. Die Ursache für die Absatzkrise wird i.d.Regel zu diesem Zeitpunkt nicht erfragt. Sollte es zu diesem Zeitpunkt bereits eine strukturelle Schieflage geben, die zur Absatzkrise führte, wird diese nicht erkannt. Es wäre jedoch notwendig, bereits zu diesem Zeitpunkt die Schieflage anzugehen. Interne Mitarbeiter scheuen sich oft, bereits zu diesem frühen Zeitpunkt, die Krise tatsächlich anzusprechen und vor allen, die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.
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Stand: Dezember 2025
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